Urteile / Entscheidungen
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Irreführung: Bezeichnung eines Lebensmittels
Stade (nr) Das VG entschied, dass das Aussetzungsinteresse das Vollziehungsinteresse dann überwiegen kann, wenn keine Gesundheitsgefahr für die Verbraucher existiert und die Täuschungsgefahr als recht gering einzustufen ist. (Az.: 6 B 800/21, Beschluss vom 11.08.2021)
Bei Verletzung der Vorschriften zur Probeentnahme droht ein Verwertungsverbot
Frankfurt (nr) Das VG entschied, dass eine Abklatschprobe als eine Probe im Sinne des § 39 Abs. 1 S. 2 LFGB einzustufen ist, für die mangels spezieller Regelung die allgemeinen Vorschriften zu Probe und Gegenprobe Anwendung finden. Eine Verletzung dieser Vorschriften kann ein Verwertungsverbot nach sich ziehen. (Az.: 5 L 1885/21.F, Urteil vom 23.07.2021)
Auch auf der Zigarettenausgabe im Supermarkt müssen Warnhinweise und Schockbilder sichtbar sein
Luxemburg (nr) Der EuGH entschied, dass auch auf jedem Abbild, welches bei den Verbrauchern eine Assoziation zu Zigarettenverpackungen herstellt, Warnhinweise und Schockbilder zu sehen sein müssen. Konkret befasste sich die Entscheidung mit unzureichenden Abbildern bei der Zigarettenausgabe an einer Supermarktkasse, bei welcher Warnhinweise auf der Auswahltaste des Automaten fehlten. (C-370/20, Urteil vom 09.12.2021)
Hanftee als neuartiges Lebensmittel nach der Novel-Food-Verordnung
Gera (nr) Das VG Gera kam zu der Ansicht, dass der von einer Lebensmittelunternehmerin vertriebene Hanftee als ein neuartiges Lebensmittel gemäß der Novel-Food-Verordnung 2015/2283 angesehen werden müsse. Nach Art. 6 Abs. 2 dieser Verordnung dürfen neuartige Lebensmittel nur bei einer entsprechenden Zulassung in den Verkehr gebracht werden, andernfalls handelt es sich um nicht sichere Lebensmittel im Sinne des Art. 14 Abs. 1 der Verordnung (EG) Nr. 178/2002, was in der Regel ein Verkehrsverbot nach sich zieht.
Hohes Bußgeld für Restaurantbesitzer wegen erneuten Verstoßes gegen LFGB
Tettnang (nr) Das AG führte eine schuldangemessene Überprüfung der verhängten Geldbuße durch und befand eine geringe Herabsetzung der Geldbuße für angemessen.
Online-Lebensmittelhändler müssen sich an die Kennzeichnungsregeln halten
München (nr) Das OLG entschied, dass auch Online-Lebensmittelhändler die Kennzeichnungspflicht aus Art. 76 I VO (EU) Nr. 1308/2013, wonach das Ursprungsland des jeweils konkret verkauften Produkts im Sinne einer Einzahl angegeben werden muss, beachten müssen.
Dönerfleischhersteller verurteilt
Paderborn (nr) Die Staatsanwaltschaft Paderborn hat einen Dönerfleischproduzenten
wegen mehrfachen Verstoßes gegen das Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch
(LFGB) zu einer Geldstrafe verurteilt.
Nikotin-Pouches sind (gesundheitsschädliche) Lebensmittel
Das OVG entschied, dass Nikotin-Pouches als gesundheitsschädliche und somit nicht verkehrsfähige Lebensmittel zu bewerten sind, was insbesondere aus der hohen Abgabe des Nikotingehalts resultiert.
Sägemehl kein zulässiger Bestandteil von Keksen
Das VG entschied, dass Sägemehl keinen zulässigen Bestandteil von Keksen bilden kann. Daraus hergestellte lebensmittelrechtliche Erzeugnisse dürfen nicht vertrieben werden.
Über den Tellerrand geschaut: Millionenstrafe für abgelaufene Lebensmittel
Birmingham (nr) Ein Gericht in Birmingham verurteilte den britischen Handelsriesen Tesco zu einer Geldstrafe in Höhe von 7,5 Millionen Pfund (8,7 Millionen Euro). Zudem muss Tesco Gerichtskosten in Höhe von 100.000 Pfund übernehmen.