Was unterscheidet Veganer, Flexitarier oder Freeganer?

Von Nadine Kunzig, stimme.de

Was unterscheidet Veganer, Flexitarier oder Freeganer? Sie blicken im Dschungel der vielen verschiedenen Ernährungsweisen nicht mehr durch? Wir erklären die gängigsten Formen.

Im Supermarkt finden sich immer mehr Lebensmittel mit der Kennzeichnung „vegetarisch“ oder „vegan“, ebenso verhält es sich auf Speisekarten in Restaurants. Viele Kantinen haben einen „Veggie-Day“ eingeführt. Schließlich leben immer mehr Menschen nach einer bewussten und fleischlosen Ernährungsform. Der Grund: Das Thema Gesundheit und Massentierhaltung wird immer präsenter.

Der Vebu bezeichnet sich selbst als die größte Interessenvertretung von vegetarisch und vegan lebenden Menschen. Die Organisation geht davon aus, dass rund 7,8 Millionen Vegetarier und 900.000 Veganer in Deutschland leben. Das macht etwa zehn beziehungsweise 1,1 Prozent der Bevölkerung aus. 

Vegetarier essen nichts von getöteten, sondern nur von lebenden Tieren. Hierzu gehören Lebensmittel wie Milchprodukte, Eier und Honig. Jedoch gibt es verschiedene Arten des Vegetarismus. Hierzu gehören die Ovo-Vegetarier, Lacto-Vegetarier, Ovo-Lacto-Vegetarier, Ovo-Lacto-Pisce-Vegetarier und Veganer.

  • Ovo-Vegetarier verspeisen kein Fleisch, Fisch oder Milchprodukte. Allerdings essen sie Eier.

  • Lacto-Vegetarier essen kein Fleisch, Fisch und Eier, aber Milchprodukte.

  • Ovo-Lacto-Vegetarier essen kein Fleisch und Fisch, aber Eier und Milchprodukte.

  • Ovo-Lacto-Pisce-Vegetarier sind eine Erweiterung des Ovo-Lacto-Vegetariers - sie essen aber auch noch Fisch.

  • Veganer leben ohne tierische Produkte. Sie essen nur pflanzliche Lebensmittel und verzichten auf alles vom Tier, das heißt sie trinken keine Milch, essen keine Eier und Honig. Auch kaufen sie keine tierischen Erzeugnisse wie Lederprodukte, Wollpullis oder Daunenbetten.

Frutarier wollen nicht, dass Pflanzen ihretwegen leiden, also essen sie beispielsweise Fallobst und Nüsse, Beeren, Getreide und Samen, da diese Nahrungsmittel für sie schon bei der Ernte abgestorben sind. Ausgeschlossen werden hingegen Knollen, Blätter oder Wurzeln sowie Lebensmittel tierischen Ursprungs.

Pescetarier verzehren kein Fleisch, dafür aber Fisch. Erzeugnisse von lebenden Tieren wie Honig, Eier, Milch sind erlaubt.

 

Pudding-Vegetarier essen kein Fleisch und Fisch. Sie achten nicht so sehr auf Vitamine, Ballaststoffe oder Kalorien, weswegen sie des Öfteren auf Fertiggerichte zurückgreifen.

Flexitarier sind Gelegenheitsvegetarier. Sie wollen sich gesund ernähren und achten auf ihren Lebensmittelkonsum sowie (Bio-)Gütesiegel. Dabei darf es ab und an auch einmal ein Stück Fleisch oder Fisch sein.

Freeganer schließen grundsätzlich keine Lebensmittel aus. Sie essen allerdings nur selbst angebaute, geschenkte, gefundene oder von anderen weggeworfene Produkte. Damit wollen sie Mitmenschen auf die Wegwerfgesellschaft oder Armut hinweisen. Sie greifen etwa auch zu weggeworfener Kleidung oder entsorgten Elektroartikeln.

Rohköstler sind grundsätzlich offen für alle Lebensmittel. Diese dürfen jedoch nicht mehr als auf 40 Grad erhitzt worden sein. Die Nahrung muss im Rohzustand sein.

Urköstler ernähren sich von allem, was sie in der Natur finden. Das können lebende Käfer, Ameisen, Würmer und Schnecken sein, aber auch Wildkräuter und Beeren.

Makrobiotiker verspeisen hauptsächlich Getreide, Hülsenfrüchte, Gemüse, in geringerem Umfang auch Früchte, Nüsse und Samen, manche essen auch Fisch.

Tierische Bezeichnungen: 

  • Omnivor: Allesfresser, denen alle tierischen und pflanzlichen Lebensmittel schmecken.

  • Carnivor: Fleischfresser. Sie essen Fleisch und tierische Produkte.

  • Frugivore: Fruchtfresser. Sie ernähren sich alleine von Beeren und Früchten.

  • Herbivoren: Pflanzenfresser, die sich nur von Pflanzen ernähren.

 

Quelle: www.stimme.de

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