Ökologische Beschichtung für Bananen

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Plastikverpackungen in Lebensmittelgeschäften schützen Früchte und Gemüse vor dem Verderben, verursachen aber auch viel Abfall. Gemeinsam mit dem Detailhändler Lidl Schweiz haben Empa-Forschende nun eine Schutzhülle für Obst und Gemüse entwickelt, die auf nachwachsenden Rohstoffen basiert. Lidl wählte die Empa als Partnerin für dieses Projekt, weil die Empa über jahrzehntelange Forschungserfahrung mit Zelluloseprodukten verfügt.

Damit Früchte zu Hause frisch bleiben

Im Empa-Labor "Cellulose & Holzwerkstoffe" entwickelten die Forschenden dann über ein Jahr lang eine spezielle Schutzschicht aus Zellulose, die auf Obst und Gemüse aufgetragen werden kann. Das Resultat: Beschichtetes Obst und Gemüse bleibt deutlich länger frisch. In Tests wurde die Haltbarkeit beispielsweise von Bananen um mehr als eine Woche verlängert. Dadurch wird die Lebensmittelverschwendung erheblich reduziert. "Das grosse Ziel ist, dass solche Bio-Beschichtungen in Zukunft viele erdölbasierte Verpackungen ersetzen können", sagt Gustav Nyström, Leiter des Empa-Labors.

Produktion aus Pressrückständen

Die Idee ist, sogenannte Trester zu fibrillierter Zellulose zu verarbeiten. Trester sind die festen Rückstände, die bei der Saftgewinnung aus Früchten, Gemüse oder Pflanzen anfallen. Bisher wurden diese Pflanzenreste in Biogasanlagen oder direkt auf dem Feld entsorgt, in Zukunft soll daraus ein Schutzüberzug für frisches Obst entstehen. Die Beschichtung wird entweder auf die Früchte aufgesprüht oder als Dip auf das Obst aufgetragen und ist leicht abwaschbar. Da sie für den Verbraucher unbedenklich ist, kann sie auch ohne Schaden verzehrt werden. Das Potenzial von Zellulosebeschichtungen ist noch lange nicht ausgeschöpft; es besteht die Möglichkeit, Zusatzstoffe wie Vitamine oder Antioxidantien hinzuzufügen.

Überall im Land

Im Sommer wurde die vielversprechende Vorstudie, die seit 2019 läuft, erfolgreich abgeschlossen und die Hauptstudie gestartet. Die an der Empa entwickelte Zelluloseschicht wird in den nächsten zwei Jahren gemeinsam mit Lidl Schweiz und einem Obst- und Gemüselieferanten getestet und weiter verbessert. Unterstützt wird das Projekt von der Schweizer Innovationsagentur Innosuisse. Ziel ist es, dass die neue Technologie nach dem erfolgreichen Hauptversuch in allen 150 Lidl-Filialen in der ganzen Schweiz eingesetzt werden kann.

 

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