Die unerwartete Rückkehr des Bubble Teas

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Süß, kunterbunt und eisgekühlt, daran erkennt man den „Bubble Tea“, ein Erfrischungsgetränk aus Asien. Vor allem bei jungen Menschen kommt die Mischung aus Tee, Fruchtsirup und glitschigen Kugeln gut an. Im Mund zerplatzt, sorgen die gefüllten Gummiperlen für ein prickelndes Trinkerlebnis. Tatsächlich handelt es sich bei Bubble Tea um eine Kalorienbombe mit viel Zucker und dürftig deklarierten Zusatzstoffen.

Für Kleinkinder ist das Getränk tabu.

Woraus besteht Bubble Tea?

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Schwarzer und Grüner Tee dienen dem Modegetränk als Basis. Manche Bubble Tea-Shops bieten die fernöstliche Erfrischung auch mit Milch, Joghurt, Saft, Kakao oder Kaffee an. Einfacher und facettenreicher gelingt der Tee mit fertigem Pulver, das sich schnell in Wasser oder Milch auflöst. Von Bananen- über Haselnuss- bis hin zu Vanillegeschmack erhält jeder Kunde seine Lieblingsmischung.

Gesüßt wird mit Honig oder Sirup, der Farbe in den Tee bringt. Wie einen Cocktail serviert der Bubble Tea-Shop das Erfrischungsgetränk mit reichlich Eiswürfeln. Der spezielle Kick kommt erst durch bunte, glitschige Perlen in den Tee.

Bunte Kugeln für den Effekt

Am Boden des durchsichtigen Plastikbechers schwimmen erbsengroße, weiche Kugeln, die so genannten „Bubbles“ (deutsch: Blasen) oder „Toppings“. Sie verleihen dem Tee seinen Namen und sorgen für das Mundgefühl beim Zerkauen der Perlen. Die gummiartigen Getränkeeinlagen gibt es ungefüllt als schwarze Tapiokaperle und als kleingehackte, fruchtige Geleewürfel (Jellys). Als dritte gelartige Kugelvariante sind die „Popping Bobas“ mit dem „Platzeffekt“ und der Füllung aus Fruchtsirup im Handel. Ob Ananas- oder Mangoaroma, grün oder lila, viele Varianten sind möglich.

Gummiperlen mit Innenleben

Die farbenfrohen Popping Bobas saugt der Bubble Tea-Trinker mit einem breiten Strohhalm auf. Beißt er auf die Kugel, zerplatzt sie im Mund und ein zähflüssiger, süßer Fruchtbrei fließt heraus. Ihre gelartige Beschaffenheit verdanken die gefüllten Bubbles dem Geliermittel Carragen, das aus Rotalgen gewonnen wird. Folgende Zutaten ergeben beispielsweise eine zerplatzende Bubble Tea-Perle: Wasser, Zucker, Fruchtsaft, Feuchthalte-, Gelier-, und Säuerungsmittel, Aroma, Farbstoff und Konservierungsstoff.

Schwarze Perlen aus der Maniokwurzel

Traditionell geben die Asiaten schwarze Kugeln in den Tee, die außen weich und innen bissfest sind. Diese Perlen bestehen aus der Stärke der Maniokwurzel, dem geschmacksneutralen Tapioka. Verrührt mit Wasser und Sirup oder Zucker, werden kleine Kugeln geformt und ca. 30 Minuten in Wasser gekocht. Dabei entsteht eine gelartige Masse, vergleichbar mit Götterspeise. Tapiokaperlen verfärben sich schwarz, weil dunkler Sirup zugesetzt wurde oder der Zucker bei hohen Temperaturen karamellisiert.

Kalorienbombe Bubble-Tea

Genauer betrachtet entpuppt sich die Tee-Erfrischung als hochkalorisches Getränk ohne bedeutenden Nährwert. Durch die stark zuckerhaltigen Zutaten Teepulver, Sirup und Geleeperlen liefert ein Becher Bubble Tea mit ca. 300 Millilitern zwischen 300 und 500 Kilokalorien. Die gleiche Menge Schorle mit Apfelsaft enthält nur 86 und mit Johannisbeersaft 96 Kilokalorien. Süßen mit Honig (327 Kcal pro 100 Gramm) anstatt Zucker (400 Kcal pro 100 Gramm) senkt den Kaloriengehalt nur minimal. Trügerisch ist, dass die große Menge an Eiswürfeln den stark süßen Geschmack beim Trinken deutlich abschwächt.

Risiken für Allergiker

Geschmack, Farbe und Wirkung von Bubble Tea basieren auf einer ganzen Reihe von Zusatzstoffen. Werden die Getränke offen an der Theke der Bubble Tea-Bar verkauft, benötigen sie keine eigene Zutatenliste. Da die Angabe von Allergenen auch bei nicht verpackter Ware seit Dezember 2014 verpflichtend ist, muss der Verkäufer anderweitig Auskunft über die Inhaltsstoffe geben. Die wesentlichen Allergene finden Verbraucher dann auf einem kleinen Schild an der Theke oder auf Informationsblättern im Verkaufsraum. Personen mit einer Allergie auf Aroma-, Farb- und Konservierungsstoffe sollten vorsichtshalber immer beim Verkaufspersonal nachfragen.

Für Kleinkinder ist Bubble Tea tabu

Kinder unter vier Jahren könnten sich an den erbsengroßen Tapioka- und Geleeperlen verschlucken und schlimmstenfalls daran ersticken. Der Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte rät deshalb vom Konsum der Bubble Teas ab und fordert, die Trinkbecher mit einer entsprechenden Warnung zu versehen. Drinks mit schwarzem Tee sind aufgrund des Koffeingehalts für kleine Kinder nicht geeignet.

Gesunde Alternativen zu Bubble Tea

Bei ansonsten ausgewogener Ernährung spricht nichts dagegen, sich ab und zu das farbige Trinkerlebnis zu gönnen. Wer auf die Figur achtet, bestellt Bubble Tea mit der Hälfte an Sirup und Perlen oder weicht auf natürliche Durstlöscher aus. Prickelnde Mineralwässer, alkoholfreie Bowle und Schorlen mit eisgekühltem Fruchtsaft oder Früchtetee bringen zwar weniger überraschende Gaumeneffekte. Sie übertreffen Bubble Teas aber bei weitem mit ihrer verständlichen Zutatenliste und dem Verzicht auf zuviel Zucker und künstliche Inhaltsstoffe.

BfR - Fragen und Antworten zum Trendgetränk Bubble Tea

Quellen:

https://www.vis.bayern.de/

https://www.welt.de/

https://www.bfr.bund.de/

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