Können Geflügelfleisch, Geflügelprodukte oder andere Lebensmittel wie Kuhmilch mit dem Vogelgrippe-Virus auch Menschen infizieren?
Was ist Vogelgrippe?
- Vogelgrippe ist eine ansteckende Krankheit, die vor allem Vögel und Geflügel betrifft.
- Sie wird durch bestimmte Grippeviren (Influenzavirus A) ausgelöst, zum Beispiel H5N1, H5N6, H5N8 und H7N9.
- Bei Vögeln kann sie sehr schwere Krankheitsverläufe verursachen und schnell ganze Bestände betreffen.
- Einige dieser Viren können auch Menschen infizieren, das kommt aber selten vor. Wenn es passiert, kann die Erkrankung schwer verlaufen.
- Das Virus H5N1 wurde auch bei einigen Säugetieren gefunden, z. B. Katzen, Nerzen und Seelöwen.
Seit 2024 tritt es in den USA auch bei Rindern auf und verursacht dort vor allem Euterentzündungen.
Kurzfassung der wichtigsten Punkte:
- Eine Ansteckung des Menschen mit Vogelgrippe-Viren über Lebensmittel ist bisher nicht nachgewiesen
Hauptübertragungsweg ist der direkte, enge Kontakt mit infiziertem Geflügel oder anderen Tieren. - Gut durchgegartes Geflügelfleisch ist sicher: mindestens 70 °C für 2 Minuten bis das Fleisch nicht mehr rosa ist und kein roter Saft austritt.
- Rohe Eier können Viren enthalten. Aus Vorsicht sollte man auf rohe Eiprodukte verzichten (z. B. Tiramisu, Eischnee).
- Gekochte Eier sollten vollständig fest sein.
- Pasteurisierte Milch gilt als unbedenklich, da das Erhitzen das Virus inaktiviert.
Fazit:
Bei normaler Küchenhygiene und gründlicher Erhitzung besteht kein relevantes Risiko, sich über Geflügel, Eier oder Milchprodukte mit Vogelgrippe anzustecken.
Weitere Informationen
BfR (bereits im Jahr 2004 veröffentlicht) zum Subtyp H5N1 unter: https://www.bfr.bund.de/cm/343/gefluegelpest_infektionsrisiko_fuer_den_verbraucher_durch_lebensmittel.pdf
und zum Subtyp H5N8 im Jahr 2021 unter: https://www.bfr.bund.de/cm/343/virusuebertragung-h5n8-durch-den-verzehr-von-lebensmitteln-vom-gefluegel-ist-unwahrscheinlich.pdf veröffentlicht.
Auf den Internetseiten des Friedrich-Loeffler-Instituts (www.fli.de), des Robert Koch-Instituts (www.rki.de) und des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (www.bmel.de) finden sich hierzu weitere Hinweise.

