Urteile / Entscheidungen
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Sachkundige Personen beim Arzneimittelverkauf im Einzelhandel
Lüneburg (mm) Auch in Einzelhandelsbetrieben muss sachkundiges Personal zum Verkauf von Arzneimitteln zu den Öffnungszeiten bereitstehen. Es gibt einzelne Arzneimittel, die im Einzelhandel verkauft werden dürfen - Voraussetzung zum Angebot im "Selbstbedienungs-Verfahren" ist aber mit § 52 Abs. 3 Arzneimittelgesetz (AMG), dass eine Person vorhanden ist, die die notwendige "Sachkenntnis" nach § 50 AMG vorweisen kann. Dies sind im Regelfall gesondert geschulte Mitarbeiter.(Az.: 13 LA 190/11)
Bezeichnung „Vorderschinken, Formfleisch-Vorderschinken“ kann irreführend sein
Düsseldorf (mm) Die
Bezeichnung eines in Dänemark hergestellten Fleischerzeugnisses als „Dänischer Vorderschinken, Formfleisch-Vorderschinken. Zerkleinert und gepökelt, ohne Speck und Schwarte gekocht" ist zur Täuschung des Verbrauchers im Sinne des § 11 LFGB geeignet. Dies entschied das Oberverwaltungsgericht Nordrhein-Westfalen. (Az.: 13 B 986/12)
Nach Entscheidungen zum § 40 Abs. 1 a LFGB stoppen viele Bundesländer vorläufig die Veröffentlichung
(mm) Nachdem einige Oberverwaltungsgerichte in zweiter Instanz die Entscheidungen der Verwaltungsgerichte zum vorläufigen Verbot der Veröffentlichung bestätigt haben, wurden die Plattformen und Informationsportale vieler Bundesländer vorläufig gesperrt und der Vollzug des § 40 Abs. 1 a LFGB vorläufig ausgesetzt sowie laufende Verfahren ruhend gestellt.
Behörden dürfen auch vor nicht zum Verzehr geeigneten Lebensmitteln warnen
Luxemburg/Stadt (mm) Nach dem Europäischen Recht dürfen nationale Behörden bei einer Information der Öffentlichkeit über nicht gesundheitsschädliche, aber für den Verzehr ungeeignete Lebensmittel identifizierende Angaben machen. Dabei kann es sich insbesondere um die
Bezeichnung des Lebensmittels und des Unternehmens, unter dessen Namen oder Firma das Lebensmittel hergestellt, behandelt oder in den Verkehr gebracht wurde, handeln. Über die Vorlage an den EUGH berichteten wir in Ausgabe 2/2012. (Az.: C-363/11)
Schlachtabfälle bleiben in Deutschland
München (mm) Für die Entsorgung von Schlachtabfällen in einem anderen Mitgliedstaat der Europäischen Union enthalte das europäische Recht keine Basis, sondern nur Regelungen für den Fall, dass sie nach dem Recht des Mitgliedstaats möglich wäre, in dem die Schlachtabfälle entstehen. Dies geht aus einer Entscheidung des Bayerischen Verwaltungsgerichthofes hervor. (Az.: 20 BV 11.2690)
Karlsruhe (mm) Das äußere Erscheinungsbild einer Fertigverpackung muss der tatsächlichen Füllmenge entsprechen. Der Inverkehrbringer mehrerer Frischkäsesorten hat es nach einer Entscheidung des Oberlandesgerichtes Karlsruhe zu unterlassen, diese in den Verkehr zu bringen oder zu bewerben, wenn die Art und Größe der Verpackung den Verbraucher im Hinblick auf die Inhaltsmenge des Produktes täuscht. (Az.: 4 U 156/12)
EuGH zur Werbung eines Früchtequarks angerufen
Karlsruhe (mm) In dem Verfahren betreffend die Werbung für eine Früchtequark hat der Bundesgerichtshof (BGH) dem Gerichtshof der Europäischen Union (EuGH) die Frage zur Vorabentscheidung (Art. 267 AEUV) vorgelegt, ob die Hinweispflichten gemäß Art. 10 Abs. 2 der Verordnung (EG) Nr. 1924/2006 (sog. Health-Claims-Verordnung) bereits ab dem Zeitpunkt deren Geltung ab dem 01.07.2007 zu beachten sind bzw. im vorliegenden Fall im Jahr 2010 zu beachten waren. (Az.: I ZR 36/11)
Industriell gewonnenes Fleisch muss korrekt bezeichnet werden
Mannheim (mm) Die Bezeichnungen "Puten-Filetstreifen, gebraten" und "Hähnchen-Filetstreifen, gebraten" sind irreführend, wenn die Produkte nicht wie im traditionellen Fleischerhandwerk aus natürlich gewachsenem Geflügelfleisch geschnitten sind, sondern aus einer erkalteten Masse gewonnen werden, die entsteht, nachdem Geflügelbrüste durch mechanische Behandlung eine weiche Struktur erhalten haben und teilweise zerrissen worden sind und dann mit einem erheblichen Anteil an brätartig fein zerkleinerter Fleischmasse in einen Kunstdarm gefüllt und gekocht worden sind.(Az.: 9 S 1353/11)
Dunkle Arbeitskleidung in Konditorei?
Berlin (mm) Die Angemessenheit der Arbeitsbekleidung unterliegt keinen Farbkriterien. Mitarbeiter einer Konditorei müssen nicht zwingend helle Arbeitskleidung tragen. Dies entschied das Verwaltungsgericht Berlin. (Az.: 14 K 342/11)
Feste Trinkwasserversorgung für Imbissstand notwendig!
Lüneburg (mm) Mit dem einstweiligen Rechtschutz gegen einen Bescheid bezüglich der Verpflichtung zum Ausstatten eines Imbisstandes mit einem festen und frostsicheren Wasseranschluss beschäftigten sich die niedersächsischen Gerichte 2012. In der Begründung heißt es u.a. „abgesehen von der deutschen Sprachfassung der VO (EG) Nr. 852/2004 lässt sich in deren Anhang II Kapitel I Ziffer 4 bereits für die Handwaschbecken in der englischen ("running water") und der französischen ("eau courante") Sprachfassung das Erfordernis des Vorhandenseins von Leitungswasser entnehmen, was einen entsprechenden Anschluss voraussetzen dürfte.“(Az.: 13 ME 123/12)