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Lupinensamen gewinnen in der Lebensmittelherstellung an Bedeutung. Für die Bewertung gesundheitlicher Risiken ist unter anderem der Gehalt an Chinolizidinalkaloiden (QA) in den Lupinen entscheidend.

     Darum geht es:

🌱Alkaloide und Allergien bei Lupinensamen
  • Lupinensamen gewinnen seit einigen Jahren in der Lebensmittelherstellung an Bedeutung.
    Das liegt unter anderem daran, dass viele Menschen auf tierische Lebensmittel verzichten
    oder deren Anteil an der Ernährung zumindest reduzieren wollen und deshalb nach
    pflanzlichen Alternativen zu tierischen Proteinquellen suchen. Auch in der Tierfütterung
    werden zunehmend Lupinen eingesetzt, weil das Interesse an der Nutzung heimischer
    Futterpflanzen gestiegen ist.
  • Verwendung als Lebensmittel finden unterschiedliche Lupinenarten, insbesondere
    Lupinus albus, L. flavus und L. angustifolius.
  • Für die Bewertung möglicher gesundheitlicher Risiken ist unter anderem der Gehalt an
    Chinolizidinalkaloiden (QA) in den Lupinen entscheidend. Dieser schwankt in Abhängigkeit
    von der Sorte und den Anbaubedingungen. Lupinen mit eher niedrigen QA-Gehalten werden
    als Süßlupinen bezeichnet, solche mit höheren Gehalten als Bitterlupinen. Nach Aufnahme
    höherer Mengen an QA kann es zu akuten Vergiftungen kommen. Zu den typischen Symptomen
    einer moderaten Vergiftung zählen Pupillenerweiterung, Schwindel, Übelkeit, Mundtrockenheit,
    Magenschmerzen, Erbrechen, Durchfall und/oder auch Herzbeschwerden.
  • Den vorhandenen Daten zufolge kommt es beim Verzehr lupinensamenhaltiger Lebensmittel nur
    in Ausnahmefällen zu akuten Vergiftungen. Weil die Symptome nicht sehr spezifisch sind,
    ist allerdings von einer hohen Dunkelziffer auszugehen. Lebensmittel mit hohem Lupinensamen-Anteil
    haben die höchsten QA-Gehalte, etwa Mehle, Schrote oder Kaffee-Ersatz. Insgesamt gibt es derzeit
    noch zu wenige Daten zu den Gehalten in Lebensmitteln. Ebenso fehlen Angaben darüber, wie viel und
    welche lupinensamenhaltigen Lebensmittel von Verbraucherinnen und Verbrauchern verzehrt werden.
  • Bei der Bewertung gesundheitlicher Risiken ist außer den QA-Gehalten das Risiko von allergischen
    Reaktionen von Bedeutung. Lupinen können den bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge
    bei Menschen, die bereits eine Allergie haben, Kreuzreaktionen auslösen. Dies kommt vor allem bei
    Menschen mit einer Erdnuss-Allergie vor: Etwa jeder fünfte Erdnuss-Allergiker reagiert auf Lupinen.
    Die Symptome und Schwere der allergischen Reaktion auf Lupinen sind denen einer Erdnussallergie
    in etwa vergleichbar. Darüber hinaus können Lupinen bei Menschen allergische Reaktionen hervorrufen,
    die zuvor keine Allergie hatten („Primärsensibilisierung“).
  • Mit der zunehmenden Verwendung von Lupinensamen ist eine Zunahme allergischer Reaktionen erwartbar.
    „Lupine“ und „Lupinenerzeugnisse“ finden sich in der Gruppe der kennzeichnungspflichtigen Allergene,
    die als Zutaten zu Lebensmitteln auf der Etikettierung der Lebensmittel und auch bei unverpackten
    Lebensmitteln („lose Ware“) anzugeben sind (Verordnung (EU) 1169/2011).
Informationen zum Download
Aktuelle Lebensmittelwarnung

Aktuelle Lebensmittelwarnungen

Hier finden Sie aktuelle Warnmeldungen zu Lebensmitteln, die aus Gründen der Gesundheitsgefährdung aus dem Handel bzw. beim Verbraucher zurückgerufen werden.

Alternativ können Sie auch die neuentwickelte App für mobile Endgerät nutzen. Über aktuelle Lebensmittelwarnung können Sie sich dann per Push-Benachrichtigung informieren lassen. Die App finden Sie hier:

Google Play Store:
https://play.google.com/store/apps/details?id=de.bund.bvl.lmwapp

Apple App Store:
https://apps.apple.com/app/lebensmittelwarnung-de/id6453756233