Norwegen führt neues Mindesthaltbarkeitsdatum ein

„Mindestens haltbar bis:“ Das Mindesthaltbarkeitsdatum auf Lebensmittelverpackungen ist eine wichtige Information für Verbraucher. Häufig sorgt es aber auch für eine Menge unnötigen Müll.

Das gesetzlich vorgeschriebene Mindesthaltbarkeitsdatum, kurz MHD, gibt an, wie lange ein Produkt bei sachgerechter Aufbewahrung ohne Geschmacks- und Qualitätseinbußen sowie ohne gesundheitliches Risiko verzehrt werden kann. Allerdings handelt es sich dabei um kein Verfallsdatum. Lebensmittel mit abgelaufenem MHD sind oft keineswegs schlecht. Vor allem trockene Lebensmittel wie Nudeln können auch nach Ablauf des MHDs noch verzehrt werden. Viele Verbraucher wissen das.

„Mindestens haltbar bis, aber nicht schlecht nach“
Oft besteht aber auch Unsicherheit: Wie sieht es zum Beispiel mit Milchprodukten aus? Kann man den Joghurt mit abgelaufenem MHD noch ohne Risiko essen? Die allgemeine Empfehlung lautet, sich auf seinen Geruchs- und Geschmackssinn zu verlassen.

Norwegische Lebensmittelproduzenten möchten es den Verbrauchern jetzt etwas einfacher machen. Etliche Milchprodukte sollen dort bald eine Aufschrift tragen, die übersetzt etwa „mindestens haltbar bis, aber nicht schlecht nach“ lautet. Neben zwei Molkereien plant auch ein Ei-Händler, diese Kennzeichnung einzuführen. Den Verbrauchern soll so bewusst gemacht werden, dass ein Mindesthaltbarkeits- eben kein Verfallsdatum ist. Auf diese Weise wollen die Produzenten verhindern, dass weiterhin eigentlich noch genießbare Lebensmittel im Müll handeln. In Deutschland hatte Bundesernährungsminister Christian Schmidt (CSU) im vergangenen Jahr angeregt, neben dem MHD auch ein Verbrauchsverfallsdatum anzugeben.

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