Die Bundesregierung verschärft die Kennzeichnungspflicht für Honigmischungen. Ab Mitte 2026 müssen Hersteller die Ursprungsländer mit genauen Prozentangaben aufführen. Deutschland importiert derzeit fast zwei Drittel seines Honigbedarfs.
Der Bundesernährungsminister will die Herkunftskennzeichnung von Honig verschärfen. Künftig müssen die Hersteller die Ursprungsländer von Honigmischungen nach Gewichtsanteilen in Prozent angeben, wie das Ministerium mitteilte. Die neuen Regeln sollen ab dem 14. Juni 2026 gelten.
Neue Regelung soll heimische Produkte stärken
Bislang reichen bei Honigmischungen vage Angaben wie „aus EU-Ländern und Nicht-EU-Ländern“. Nach der neuen Regelung müssen die Hersteller die Länder in absteigender Reihenfolge ihrer Anteile aufführen. Bei Honig aus nur einem Land bleibt es bei der bisherigen Kennzeichnung ohne Prozentangabe, etwa „Honig aus Deutschland“.
„Mit der genauen Ursprungsangabe ist bei jedem Glas Honig klar, woher der Honig kommt“, erklärte Minister Alois Rainer (CSU) gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Die klarere Kennzeichnung solle für mehr Transparenz sorgen und es den Verbrauchern erleichtern, sich für heimische Produkte zu entscheiden.
Deutschland importiert Honig hauptsächlich aus Ukraine
Deutschland ist stark von Honigimporten abhängig. Der Selbstversorgungsgrad sank 2024 auf 37 Prozent, wie aus Daten des Agrarministeriums hervorgeht. Die wichtigsten Lieferländer waren die Ukraine mit einem Anteil von 22 Prozent an den Importen, gefolgt von Argentinien mit 14 Prozent sowie Rumänien und Mexiko mit jeweils 7 Prozent. Insgesamt importierte Deutschland 72.600 Tonnen Honig.
Die Verbraucherorganisation Foodwatch begrüßt die Neuregelung. Die bisherige Kennzeichnung sage nicht mehr aus als „Herkunft: Planet Erde“, kritisierte die Organisation. Foodwatch-Geschäftsführer Chris Methmann forderte: Die Herkunft der Hauptzutaten müsse bei allen Lebensmitteln verpflichtend angegeben werden.
Quelle: https://lebensmittelpraxis.de/

